Samstag

Jens Kattermann: Vorstand unterstützt offenbar Börsigs Nachfolge-Plan Die Entscheidung über eine neue Deutsche-Bank-Führung rückt näher. Investmentbankchef Jain gilt als gesetzt, aber nur in einer Doppelspitze. Als Partner soll der Vorstand Medienberichten zufolge Deutschland-Chef Fitschen favorisieren.

Im Machtkampf bei der Deutschen Bank hat Aufsichtsratschef Clemens Börsig einem Pressebericht zufolge weite Teile des Vorstands auf seine Seite gezogen. Das Management unterstütze dessen Vorschlag, künftig eine Doppelspitze mit dem Investmentbanker Anshu Jain und Deutschlandchef Jürgen Fitschen zu bilden, schreibt die Tageszeitung "Die Welt" in ihrer Samstagsausgabe unter Berufung auf Unternehmenskreise. Jain selbst habe intern die Doppelspitze befürwortet. Der indische Chefinvestmentbanker sehe Fitschen als "idealen Partner", mit dem er sich "hervorragend ergänze", zitierte das Blatt eine mit den Vorgängen vertraute Person.


Am Wochenende ist Spekulationen zufolge eine Vorentscheidung um die Nachfolge von Josef Ackermann als Vorstandschef möglich. Am Sonntag soll sich demnach die Findungskommission der Bank treffen, zu der neben den Aufsichtsräten Börsig, Werner Wenning und Tilman Todenhöfer auch Ackermann gehört. Börsig wird laut "Welt" mit dem Vorschlag in die Sitzung gehen, Fitschen und Jain als Doppelspitze zu installieren.


Ackermann versuche allerdings weiter, die Aufsichtsräte von eigenen Vorstellungen für seine Nachfolge zu überzeugen. Er habe die Idee einer Doppelspitze mit Jain akzeptiert, sehe aber lieber seinen Schweizer Landsmann Hugo Bänziger anstelle Fitschens als zweiten Mann in dem Duo, heiße es in Unternehmenskreisen. Er selbst würde dann möglicherweise an die Spitze des Aufsichtsrats wechseln, wenn das Gremium den derzeitigen Vorsitzenden Börsig zum Rücktritt bewegen sollte. Die Deutsche Bank kommentierte den Bericht nicht.

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